WORKSPACE IN PROGRESS
How work affects life
6. bis 31. Oktober 2021
MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln
Zwischen Selbstverständnis, Daseinserfüllung und Existenzsicherung: Mit dem Ausstellungsprojekt „WORKSPACE IN PROGRESS“ und unter der Leitung von Designer und Professor Stefan Diez und dem Team der Abteilung Industrial Design1 der Universität für angewandte Kunst Wien, hinterfragen Studierende der ID1 die Bedeutungen und Herausforderungen von Arbeit aus der Perspektive einer Generation. Über einen Zeitraum von zwei Semestern entstanden Projekte, die unser Verständnis von Arbeit infrage stellen. Neben einer Auseinandersetzung mit technologischen, ökonomischen und sozialen Veränderungen beschäftigten sich die Studierenden ebenfalls mit den Implikationen möglicher Produktionsweisen in einer zukunftsorientierten Kreislaufwirtschaft. Initiiert von Stefan Diez und kuratiert von Matylda Krzykowski werden die Arbeiten vom 6. - 31. Oktober 2021, parallel zu einem digitalen Programm, im Museum für Angewandte Kunst Köln erstmalig präsentiert und im Rahmen eines Talk-Events am 5. Oktober vor Ort in Köln und per Live-Stream diskutiert.
Ein Depot an Möbeln, Leuchten, Kleidung, Video, Geräten und Systemen bildet das Zentrum der Auseinandersetzung: So ist „Moodbooster“ von Armin Muhamedagic eine immersive Arbeit in Form eines geschlossenen Silikonrings, der durch Geruch, Klang, Vibration und Dunkelheit beim Hineinpressen des Gesichts ein Gefühl von Isolation vermittelt. Steven Dahlinger entwickelte mit „Nesting“ ein modulares Möbel, das sich zusammengeklappt in ein Sofa und aufgeklappt in einen persönlichen Rückzugsort verwandelt. Mit dieser Arbeit entwickelte er einen Raum im Raum, der heutige Arbeitswelten – eine Kultur der ständigen Verfügbarkeit und schwindenden Grenzen zwischen Arbeit und Nicht-Arbeit – hinterfragt und als Produkt neu denkt. Auch Laura Dominici knüpft daran an: Arbeitsplätze verändern sich und die physische Präsenz an einem definierten Ort verliert zunehmend an Bedeutung. Arbeit findet überall dort statt, wo man sich in einen Laptop einloggt – und lässt gänzlich neue Definitionen von Räumlichkeit entstehen. Ihr Projekt „Magic Tapestry“ ist ein weicher, handgewebter Teppich, der über ein integriertes Holzpanel verfügt, welches auf den Schoß gelegt zur Tischplatte wird.
Die „magische“ Kombination aus Teppich und Tisch schafft einen definierten Raum für Arbeit und ermöglicht haptische Erfahrungen in einer zunehmend digitalen Arbeitswelt. „Talktile“ von Madeleine K. Wieser thematisiert das Verhältnis von Nähe und Distanz aus der Perspektive von Remote-Work: Menschen die getrennt voneinander im Homeoffice und in weltweit verteilten Teams arbeiten, ohne ein gemeinsames, physisches Büro. Isolation und Kommunikationsmangel können die Folgen sein. „Talktile“ ist ein organisch geformtes Produkt mit taktiler Oberfläche, integriertem Mikrofon sowie Lautsprecher, das trotz Distanz das Gefühl von Miteinander vermittelt. Das interaktive Objekt ermöglicht spontane Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen – ein gemeinsamer, greifbarer Moment der Interaktion, der Kommunikation über das Digitale hinaus möglich macht.
Mit Arbeiten von Studierenden der Abteilung Industrial Design1 der Universität für angewandte Kunst Wien, Mona Abusamra, Alexander Allroggen, Ludwig Bachmann, Steven Dahlinger, Anton Defant, Laura Dominici, Jasmit Hof, Alice Klarwein, Karin Markowski, Armin Muhamedagic, Jakob Niemann, Kerstin Pfleger, Philipp Pranzl, Camilla Ruh, Anatol Stelzhammer und Madeleine K. Wieser.
Eine Ausstellung mit Performance-Charakter: Ab Oktober in Köln und in virtuellen Sphären
„WORKSPACE IN PROGRESS“ wird vom 06. - 31. Oktober 2021 im Museum für Angewandte Kunst Köln zu sehen sein. Kuratiert von Matylda Krzykowski werden die einzelnen Projekte der Studierenden „im Sinne von Requisiten auf einer Bühne durch Performances aktiviert.“ „Durch die Handlungen werden erwartete und gefühlte Herausforderungen wie remote working, Mangel an Bewegung, die Limitation von Raum oder fehlender Privatsphäre deutlich“, so Matylda Krzykowski. Die Ausstellung wird aus dem Museum heraus digital in die sozialen Medien übertragen und so auch „remote“ erfahrbar. Das dabei entstehende Videomaterial wird im Nachgang zu einem Film zusammengefasst, der die Ergebnisse langfristig dokumentiert.
Initiiert von Stefan Diez und kuratiert von Matylda Krzykowski, wird „WORKSPACE IN PROGRESS“ von Lina Fischer (DIEZOFFICE) geplant und grafisch von Bureau Borsche umgesetzt. Die Arbeiten entstanden mit der Unterstützung und Koordination des gesamten Teams der ID1. (Elisabeth Wildling, Katrin Sailer, Christian Steiner, Christian Ruschitzka, Jakob Ilera, Christoph van Berg, Marcus Bruckmann, Peter Mahlknecht, Doris Grossi, Ursula Klein und Sofia Podreka). Die Videoproduktion entsteht in Zusammenarbeit mit Daniel van Hauten, IGTV und Instagram Live Übertragungen durch das @angewandte_id-Team. Das Projekt konnte in Zusammenarbeit mit und wertvoller Unterstützung von WAGNER-LIVING, Augsburg, realisiert werden – unter anderem auch durch den Einsatz des D2-Möbelsystems im Ausstellungsdesign. „WORKSPACE IN PROGRESS“ wird in Zusammenarbeit mit dem MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln realisiert.
MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln
www.makk.de