Unter dem Titel „Urban Assemblage“ entwirft Tim Kerp Konzeptmöbel. Stuhl, Tisch, Bank oder Sideboard sind jedoch nicht physisch im Raum nutzbar. Der Designer macht seine Möbel, die unterschiedlichste urbane Szenerien thematisieren, als perfektionierte digitale Produktvisualisierung erlebbar.
Zeitgemäße Perspektiven
Bei seiner „Urban Assemblage“ dient Tim Kerp die Disziplin Mediendesign sinnbildlich als Schere, Kleber und Sockel. Markante Farben, Formen und Materialien des Kölner Stadtbildes werden wie Fragmente in virtuellen Darstellungen zu neuen Objekten arrangiert.
Die Geschichten, welche die virtuellen Möbel des Designers initiieren, sind vielschichtig. Sie sensibilisieren unseren Blick für das individiuelle Umfeld und die damit verbundene Objektkultur. Die Motivation des Kölner Designers für die „Urban Assemblage“ sind aber auch umfassende Gedanken zu Design, Architektur, Kultur in der globalen Welt und greifen zeitgemäße Fragestellungen auf: Müssen wir in Zeiten von Klimaproblematik und Überfluss überhaupt Dinge besitzen? Warum soll man heute etwas gestalten, was sich gut verkauft? Werden künftig digitale Objekte genauso gehandelt wie physische? – „Mich beschäftigt schon immer die Frage der Identität und Sinnhaftigkeit von Dingen“, erklärt Kerp. Nach welchen Kriterien er die architektonischen Szenarien auswählt? „Ich muss das Gefühl haben, dass es mit mir kommuniziert.“
Derzeit umfasst die Kollektion zehn digitale Konzeptmöbel. Kerp will die Kollektion erweitern, die dann nicht nur das Stadtbild von Köln im Visier hat. Kerp: „Urban Assemblage“ ist skalierbar und offen für weitere Aspekte und Szenarien anderer Städte.“
Außerdem hat Tim Kerp in einem nächsten Schritt ein Wohnzimmer gestaltet, indem seine Möbel der „Urban Assemblage“ zusammen präsentiert werden. Mit dieser Inszenierung, die ebenfalls auf seiner Website www.urban-assemblage.de zu sehen ist, will er erforschen, wie die einzelnen Konzeptmöbel miteinander interagieren.
Tim Kerp